
Stopp
Basic-Übung vom Boden

Wichtig
Diese Basic-Übungen sind das A und O für den Umgang mit deinem Pferd und sie basieren darauf, wie Pferde miteinander kommunizieren : durch Körpersprache.
Diese Basics bauen Vertrauen auf und vertiefen die Beziehung. Sie bilden die Grundlage für jede Übung, die du deinem Pferd beibringen möchtest.
Vergiss bei allen Übungen nie: Dein Pferd hat nur seinen Körper, um mit dir zu sprechen. Du solltest also ein wahre Koryphäe werden, im Lesen der Körpersprache deines Pferdes.
Achte immer auch auf die Antwort (Reaktion) deines Pferdes. Was hat es verstanden? Was noch nicht? Und wo richtet es sich mit Fragen an dich?
Inhalt Übung
Das Allerwichtigste im Umgang mit seinem Pferd ist die Fähigkeit, es zu stoppen, auf einen zuzukommen und es ggf. Rückwärts zu schicken. Diese Grundlage sorgt für deine Sicherheit!
Beispiel: Wenn du in ein Auto oder auf ein Fahrrad steigst, möchtest du ja auch ein Vertrauen entwickeln, dass die Bremse funktionieren. Und das beim Auto nicht nur bei 50 km/h, sondern auch bei 150 km/h. Man steigt ja nicht freiwillig in ein Auto oder auf ein Fahrrad mit kaputten Bremsen.
Darum ist es wichtig, egal ob bei der Bodenarbeit oder beim Reiten, gleich am Anfang zu testen, wie die Bremsen (das Stoppen) funktioniert.
Vom Boden aus gibt es diverse Kommunikationsarten, um seinem Pferd das Stopp zu kommunizieren. Anfangs vielleicht durch ein Tippen vorne an die Brust. Oder das vorsichtige Ziehen am Strick. Bei sehr selbstbestimmten Pferden (wie beispielsweise Nilpferden, Löwen, …) empfiehlt es sich oft auch, dass das Pferd hin und wieder nach dem Stoppen zwei bis drei Schritte rückwärtsgeht. Man kann auch ein Stopp installieren, durch das Antippen der Schulter. (Siehe Stick-Signal Übung).
Am Ende möchte man, dass die Kommunikation für den Außenstehenden fast unsichtbar wirkt und das Pferd lediglich auf unser Körpersignal, ohne Nutzung von Equipment, hört. Wenn man beispielsweise in der Boden-/Freiarbeit eine sehr gute Kommunikation zum Stopp installiert hat, so muss Stopp nicht tatsächlich Stillstand bedeuten. In hohen Lektionen beutet es lediglich „Achtung‘“, sodass das Pferd weiß, dass etwas Neues kommt. Später heißt „Stopp“ also nicht wirklich Stillstand, sondern „Achtung“. Aber das ist eine Form der Kommunikation, der Unterhaltung, die das Pferd gelernt hat.
Man sollte auf das Stopp auch im normalen Umgang mit seinem Pferd achten und nicht nur während des aktiven Trainings auf dem Reitplatz, Roundpen oder der Halle. Empfehlung: Bevor du die Halle verlässt, sei aufmerksam und übe, dass dein Pferd dein Stopp respektiert und nicht vor dir vorangehend die Halle verlassen möchte.
Das Ziel ist es, dass das Pferd in „jeder“ Situation und aus jeder Position heraus zu stoppen ist.
Schwierigkeitsstufen bzw. Ziele, um das Stopp beim Pferd einzufordern wären:

Aufgabe: Übe das Stoppen (nach und nach, Position 1-7) aus folgenden Positionen
- vor dem Pferd stehend
- Neben dem Pferd, auf Höhe der Schultern
- Auf dem Pferd sitzend
- Neben dem Pferd, auf Höhe der Sattellage
- Neben dem Pferd, auf Höhe der Kruppe
- Hinter dem Pferd
- Aus der Entfernung
Empfehlung: Trainiere auch zwischendrin schon die ersten lockeren Tritte Rückwärts . Das hilft dir bei den Übungen „Mein Tanzbereich“ und „Cha-Cha-Cha“.
Rückwärts - Übung
Verwende beim Rückwärtsschicken zuerst immer einen sehr geringen Druck. Sprich, richte dich auf und bringe durch deine Körpersprache Energie in Richtung deines Pferdes (ohne dass du dafür deine Füße bewegst) und mache ggf. zusätzlich das Zeichen, auf das dein Pferd später einmal reagieren soll. (Z.B. das Wackeln eines Fingers.) Sollte das nicht ausreichen (was anfangs total normal ist), so beginne das Seil leicht hin und her zu schwingen, quasi kleine Wellenbewegungen zu erzeugen, indem du dein Handgelenk bewegst. Das Seil hängt dabei durch oder fast auf dem Boden. Sollte das immer noch nicht reichen (auch das wäre bei einigen Pferdetypen normal) schwinge das Seil stärker hin und her, indem du den Schwung aus deinem Unterarm und Ellenbogen nimmst. Dieser Impuls dürfte jetzt spürbar bei deinem Pferd ankommen. Und wenn auch das nicht reicht, benutzt du deinen Stick. Erst vor der Brust schwingend, im Zweifelsfall die Brust berührend.
Belohne immer den ersten Tropfen von Fortschritt, was in diesem Fall ein einzelner Schritt rückwärts wäre.
Antwortbereitschaft: Es geht zuallererst darum, dass dein Pferd versteht, was du möchtest. Wenn ihr diese Übung schon häufiger gemacht habt und du dir sicher bist, dass es diese Übung verstanden hat, so beginnst du immer mit dem kleinsten Signal (z.B. Fingerwackeln) und gehst dann schnell zu einem sehr viel Stärkeren über (z.B. leichten Druck mit dem Stick). Vergiss dabei aber nie zu lächeln und leichtherzig zu sein!
Du kannst das Rückwärts aus verschiedenen Distanzen und Positionen einfordern.
Beginne immer mit der Distanz und Position, mit der du dich am wohlsten fühlst.
Aus folgenden Distanzen und Positionen könntest du üben das Rückwärts einzufordern.
Distanz zum Pferd:
- Direktkontakt: Berührung mit der Hand/Finger auf dem Nasenrücken;
- Aus der Nähe: mit dem Stick das Pferd berühren;
- Mittlerer Distanz: mit Stick vor die Brust oder Vorderbeinen schwingen/wedeln;
- Entfernung: mit dem Führseil wedeln/wackeln.
Positionen am Pferd:
- vor dem Pferd
- auf Schulterhöhe
- auf Sattelhöhe
- auf Kruppenhöhe,
- hinter dem Pferd
Ziel: Im Idealfall sollte man das Rückwärts aus allen Positionen und Distanzen heraus einfordern können.
Wenn du auf die schnelle Antwortbereitschaft beim Rückwärts achtest und wert legst, so ist das schon die halbe Miete für die „Cha-Cha-Cha“ und „Mein Tanzbereich“ Übung.
Auf die Qualität des Rückwärts wird erst in der Cha-Cha-Cha Übung wert gelegt und darüber gesprochen. Hier, in diesem Moment, geht es erst einmal nur um das Verständnis deines Pferdes.
Du schickst die Information des Rückwärtsgehens, und es versteht, was du damit meinst, und antwortet prompt mit Rückwärtstritten.
Vorteil: Wenn ein Pferd ein Signal als Rückwärtssignal erlernt, so ist dieses auch immer gleich ein Stopp Signal, denn ein Pferd kann ohne einen winzigen Stopp, nicht rückwärtsgehen.
Wie kann der Persönlichkeitstest dir hier helfen?
Im Persönlichkeitsbericht für dein Pferd findest du zu jeder allgemeinen Übung einen Abschnitt, der mögliche Verhaltensweisen und Reaktionen beschreibt, die du beim Arbeiten speziell mit deinem Pferd erleben könntest.
Du wirst wahrscheinlich besser verstehen, warum gewisse Dinge während der Übung passieren und kannst dadurch effektiver und geduldiger sein, weil du wusstest, dass diese Verhaltensweisen bei der Übung auftauchen konnten und du genau weißt, was zu tun ist.
Fördern, statt überfordern. Fördere durch deine neue Perspektive und dein Wissen über seine Persönlichkeitsstruktur dein Pferd, ohne es zu überfordern.
Schneller und nachhaltiger Erfolg kommt, wenn du verstehst, welche Reaktionen aufgrund des Pferdetyps deines Pferdes auftauchen könnten. Du wirst besser nachvollziehen können, warum bestimmte Dinge passieren und kannst dich besser darauf vorbereiten, geduldiger und effektiver zu reagieren.
Erfolg durch den Persönlichkeitsbericht
Schneller und nachhaltiger Erfolg kommt, wenn du verstehst, welche Reaktionen aufgrund des Pferdetyps deines Pferdes auftauchen könnten. Und wie du damit am besten umgehen solltest. Du wirst besser nachvollziehen können, warum bestimmte Dinge passieren und kannst dich besser darauf vorbereiten und geduldiger sowie effektiver darauf reagieren.
Allgemeines zu den Basic-Übungen
Alle hier beschriebenen Basics werden von unzähligen Trainern erfolgreich gelehrt. Du wirst sie sicherlich alle kennen. Wichtig ist, dass man sie sich noch einmal wirklich verinnerlicht und schaut, an welchen man vielleicht noch arbeiten könnte.
Die Grundlagen wurden hier mit Titeln versehen, die dir helfen sollen, dir ihre Wirkung und ihren Zweck einzuprägen sowie eine Eselsbrücke zu bauen. Präge sie dir ein und lerne dann, wie du diese Übungen auf natürliche Weise in deine täglichen Interaktionen mit deinem Pferd einsetzen kannst.
Diese Basics der Unterhaltung sind ein Teil eurer Grundlagen für eure Sprache. Es sind quasi einzelnen Buchstaben, aus denen du Sätze bilden wirst, die es dir ermöglichen, interessante „Gespräche“ mit deinem Pferd zu führen. Das ist weit mehr als bloßes Training! Merke: Sie finden anfangs alle vom Boden aus statt.
Bei Unklarheiten und Fragen wende dich bitte an eine erfahrene Trainerin deines Vertrauens. Diese Basics kennt jeder. Deine Trainerin benennt sie höchstwahrscheinlich nur anders. Oder nutze das Kontaktformular ganz unten.